22.06.2014 / Permalink

Der kleine Unterschied....

Es war ein Traum.... Wir waren zum Golfen in Amerika in Torrey Pines - einer der schönsten Golfplätze der Welt. Zwischen Los Angeles und San Diego an der Steilküste gelegen. Unter anderem Austragungsort der U.S. Open - ein Weltklasseplatz. ...Freundlicher Empfang bereits auf dem Parkplatz. Ein Mitarbeiter holte unsere Bags aus dem Kofferraum. Höfliche Frage wohin er diese bringen sollte - Drivingrange oder 1. Tee ? Einchecken im Golfshop ohne alberne Fragen nach Golfclubmitgliedschaft und HCP. Kreditkarte und alles war erledigt. $ 110,-- (€ 80,--) p.p. ein Schnäppchen. Die für uns Europäer ungewohnte heitere und fröhliche Stimmung auf der Anlage war ganz deutlich zu spüren. Offensichtlich waren alle zufrieden mit dem traumhaften Wetter und der Vorfreude auf den Traumplatz. Keine Spur von Stress, Hektik und Verkrampfung. Am ersten Tee warteten zwei weitere Spieler. Ein US Boy und ein Kanadier. Die beiden Burschen freuten sich unendlich, dass da noch zwei weitere Spieler auftauchten. Dazu noch aus Old Europe. Keine dämliche Fragen wie: Was hast Du für ein HCP ? Wer hat die "Ehre" und anderen Schwachsinn. Es wurde gespielt, gelacht und Späßchen gemacht. Auch Amerikaner dreschen Bälle ins golferische Niemandsland. Aber auf ewige und grauenvolle Ballsuche wurde selbstverständlich verzichtet. Neuer Ball aus der Tasche holen und weiter geht's. Hobbyrunden sind zum Spaß haben da und nichts anderes. Auch die auf die bei uns verblödete Etikette nach der "Ehre" des nächsten Abschlages wurde verzichtet. Ganz logisch hat derjenige Spieler abgeschlagen, welcher als erster das nächste Tee erreicht hat. Es war eine unvergessliche Golfrunde. Heiter, ausgelassen und stressfrei. Zwei neue Freunde gewonnen. Und nach der Runde wollte man uns noch Schläger und Schuhe putzen ! Im Clubhaus nach der Runde wurde ich zum Mann des Tages ! Ich habe den Jungs von der golferischen Realität in unseren Landen erzählt. Meine Erzählungen zum Thema Platzerlaubnis mit Prüfungen, zwangshafte Golfclubmitgliedschaften, Mindest HCP's um überhaupt auf unseren Golfanlagen akzeptiert zu werden und ganz besonders meine Behauptung, dass wir auch z.B. ein HCP von -54 kennen haben zu Lachstürmen geführt. Auch die Nachbartische waren überzeugt dem besten Märchenerzähler aller Zeiten begegnet zu sein. Hätte ich alle Drinkeinladungen akzeptiert - wäre ein schwere Alkoholvergiftung unvermeidbar gewesen. So hat es gereicht wenigstens noch mit dem Taxi das Hotel zu erreichen. Fazit: Als Golfrebell hätte ich in Amerika nicht die geringste Karrierechance. Übrigens auch nicht in Südafrika, Neuseeland, Asien, Schottland, Irland oder wo auch immer auf dieser Welt außerhalb von Mitteleuropa.

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